Wir haben einen Oberhitzegrill unter 100 Euro getestet
Inhaltsverzeichnis
Vor einiger Zeit wurde im Restpostenmarkt Thomas Philipps ein Oberhitzegrill unter 100 Euro angeboten. Da man für diesen Betrag eigentlich nichts falsch machen kann habe ich einen davon besorgt, einfach um ihn zu testen und Euch meine Meinung darüber mitzuteilen.
Das größte Problem bei der Sache war es überhaupt den Grill zu bekommen. In vielen Filialen war er schon ausverkauft. Nach einigen Kilometern im Auto konnte ich aber dann doch noch einen der wenigen Oberhitzegrills bekommen.
Komischerweise wurde dieser Grill vorher schon für 129 Euro angeboten. Da kam aber fast niemand drauf diesen einzukaufen, obwohl auch dieser Preis sich noch im günstigen Rahmen bewegt.
Meine Meinung zu diesem günstigen Oberhitzegrill habe ich in den kommenden Zeilen einmal für Euch zusammengefasst.
Lieferumfang des Oberhitzegrill
Gut verpackt konnte ich den Grill in Empfang nehmen und es befand sich folgendes im Karton:
- Der Oberhitzegrill selbst, schon komplett montiert
- Edelstahl Grillrost
- Edelstahl Tropfschale
- Griff für den Rost, ebenfalls aus Edelstahl mit integriertem Flaschenöffner und Gasschlüßel
- Gasschlauch ca. 1,20 Meter mit Druckminderer
Für einen sicheren Betrieb benötigte ich noch eine Batterie, Typ AA, welche nicht im Lieferumfang enthalten war. Diese Batterie wird für den elektronischen Zünder benötigt.
Inbetriebnahme des Oberhitzegrills
Nach dem der Grill aus der Verpackung entfernt wurde habe ich gleich zwei Schwachpunkte entdeckt. Obwohl der Grill von der Verarbeitung einen guten Eindruck erweckte waren die Kanten unten am Grill doch recht scharf. Hier sollte man vielleicht etwas nacharbeiten. Zum Schutz meiner Finger habe ich zu transportieren einfach Arbeitshandschuhe angezogen. Auch beim Montieren des Gasschlauchs waren die Kanten am Gewindeschutz doch sehr scharf. Da man hier aber mit Arbeitshandschuhen nicht richtig bei kommt ist bis zu den ersten zwei Umdrehungen erhöhte Vorsicht geboten. Danach kann man den Gasschlauch mit dem im Rostheber integrierten Schraubenschlüßel den Gasschlauch gut anziehen. Nachdem der Gasschlauch fest sitzt wird noch die benötigte Batterie eingesetzt und schon kann es los gehen. Der Grill selbst zündete dann problemlos.
Zuerst habe ich ihn dann erst mal zehn Minuten auf maximaler Hitze laufen lassen um etwaige Produktionsrückstände wegzubrennen. Hier gab es wohl einige, denn der Grill rauchte schon einige Zeit etwas stärker. Den Edelstahlrost und die Tropfpfanne habe ich vorher einmal durch die Spülmaschine gejagt, was bei Edelstahl ja kein Problem ist.
Nachdem der Oberhitzegrill ausgebrannt war habe ich mehrfach die Temperatur mit meinem Infrarotthermometer gemessen. Diese befand sich immer über 800 Grad. Da es etwas windig war haben die Ergebnisse zwar etwas geschwankt, bewegten sich aber immer im Bereich zwischen 800 und 900 Grad. Damit sollte es ja wohl hinhauen ein leckeres Steak zu grillen.
Das erste Steak im Oberhitzegrill unter 100 Euro
Zum ersten Versuch nahm ich ein Entrecote mit einer Dicke zwischen 2,5 und 3 cm, welches gut mit Fett durchzogen war. Im obersten Einschub passte es perfekt vom Abstand zum Keramikbrenner. Der Grillrost, welcher eine Dicke von 2mm besitzt, blieb auch unter der extremen Hitzeeinwirkung stabil und verzog sich nicht. Die Tropfschale kam in den untersten Einschub. Da ein Grillthermometer diese Hitze nicht abkann, die meisten vertragen nur bis 300 Grad, habe ich zum messen der Kerntemperatur meinen Einstichthermometer zwischendurch verwendet. Nach ca. zwei Minuten war die erste Seite fertig und die Oberfläche des Steaks sah schon richtig gut aus. Das Entrecote wurde schnell gedreht und ebenso von der anderen Seite zwei Minuten gegrillt. Danach war das Steak von der Oberfläche her eigentlich schon fertig. Die Kerntemperatur lag aber erst bei 40Grad. Zum weiter ziehen, und damit die Oberfläche nicht verbrennt kam es dann runter zur Tropfschale und konnte dort in Ruhe zur optimalen Kerntemperatur kommen.
Gerade bei der Einschubhöhe könnte man aber noch einen höheren Einschub brauchen. Für ein Steak mit 3cm Dicke ist die oberste Stellung noch OK. Bei einem Flanksteak, welches nicht die Dicke hat könnte man wohl noch einen höheren Einschub brauchen.
Mein Fazit zum Oberhitzegrill
Der Oberhitzegrill unter 100 Euro hat seine orginäre Arbeit einwandfrei durchgeführt. Das erste Steak wurde wie erwartet. Außen schön Cross und Innen schön saftig. Problematisch sehen ich die teilweise scharfen Kanten an. Auch die Reinigung des Oberhitzegrills ist gerade zwischen den Einschüben nicht gerade einfach. Dieses Problem haben aber auch Grills in einer höheren Preisklasse. Auch wenn der Preis des Grills unter 100 Euro liegt sollte vielleicht die benötigte Batterie mit im Lieferumfang sein. Sonst freut man sich am Wochenende auf sein neues Spielzeug, kann es aber nicht verwenden, da man keine passende Batterie zur Verfügung hat. Vom direkten anzünden des Keramikbrenners mit einem Feuerzeug möchte ich hier auch gleich dringend abraten, da die Gefahr sich zu verbrennen einfach zu groß ist. Wer in die Welt der Oberhitzegrills eintreten möchte und etwas vorsichtig beim Transport und dem Anschluß des Gasschlauchs ist macht bei diesem günstigen Gerät sicher nichts verkehrt und ich hätte auch kein Problem diesen Grill wieder zu kaufen. Aber mittlerweile fällt der Preis für diese Art Grill auch bei anderen Herstellern und Alternativmodelle sind auch schon zu einem Preis von unter 150 Euro zu bekommen.